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WURZELSPITZENRESEKTIONEN

Wurzelspitzenresektionen

Wenn sich eine Entzündung an der Wurzelspitze eines Zahnes gebildet hat, gibt es entweder die Möglichkeit der Zahnentfernung oder die Entfernung der entzündeten Wurzelspitze. Da Bakterien bei einer kariösen Zerstörung des Zahnes in den Wurzelkanal eindringen können, kann eine bakterielle Infektion an der Wurzelspitze entstehen. Auch nach erfolgreichen oder natürlich auch weniger erfolgreichen Wurzelbehandlungen können Entzündungen akuter oder chronischer Form resultieren. 
Die Wurzelspitze ist eine anatomische Schwachstelle des Zahnes. Er hat pro Wurzel in der Regel einen oder zwei durchgängige Kanäle, die an der Wurzelspitze enden. Doch gibt es in 30 bis 40% aller Fälle Verzweigungen an dieser Spitze, die durch eine Wurzelkanalaufbereitung nicht vollständig entfernt werden können. Dieses Restgewebe oder auch dort befindliche Bakterien können eine akute oder chronische Entzündung verursachen. Es muss sich nicht um einen schmerzhaften Prozess handeln, in der Regel ist sie nicht bemerkbar. Oft sind Entzündungen der Wurzelspitze oder dort befindliche Zysten Zufallsbefunde nach Röntgen-Routine-Kontrollen.

Einfache Wurzelspitzenresektion; ohne Wurzelstift

Hierbei wird die Resektion mit einer Lokalanästhesie begonnen. Dann wird das Zahnfleisch vom Knochen weggeschoben und ein Zugang zum Knochen geschaffen. Mit einem chirurgischen Bohrer wird unter entsprechender Wasserkühlung die Wurzelspitze freigelegt, danach wird abgetrennt, die Knochenhöhle gereinigt und die Wunde mit Nähten verschlossen. Am nächsten Tag sollte eine Wundkontrolle erfolgen und nach ca. einer Woche werden die Nähte entfernt. Die einfache Wurzelspitzenresektion wird angewendet, wenn eine Wurzelfüllung vorhanden ist oder die Wurzeln des Zahnes gekrümmt sind. Die Güte der vorhandenen Wurzelfüllung wird auch den Langzeiterfolg der Operation gewährleisten.

Wurzelspitzenresektion; mit apikalem Titan-Verschluss-Stift

Dieser Eingriff wird bevorzugt an Zähnen im Frontzahnbereich durchgeführt, wenn also ein optimaler operativer Zugang möglich ist bzw. eine gerade Wurzel vorhanden ist. Nach einer zunächst manuellen Wurzelkanal-Aufbereitung mit Handinstrumenten (das sind kleine Bohrer und Feilen) wird mit einem konischen Bohrer von der Kaufläche bzw. von der Schneidekante durch den eröffneten Wurzelkanal vorsichtig gebohrt. Da vorher die Wurzelspitzenresektion wie oben beschrieben schon vorbereitet ist, wird mit diesem genormten Bohrer unter Sicht über die Wurzelspitze hinaus um einige Millimeter weitergebohrt. Nun wird ein Wurzel-Stift aus Titan (also ein gut verträgliches Material) einzementiert. Dieser Verschluss-Stift passt somit optimal in den Wurzelkanal und wird um einige Millimeter über die Wurzel hinaus im Knochen enden und nach Verheilung, d.h. Verknöcherung der gebohrten Knochenhöhle eine Stabilisierung des Zahnes ermöglichen, da der Zahn damit verlängert wurde.